Die Vereinschronik - Geschichte der Borussia von den Anfängen bis heute:

Offiziell steht der 1. August 1900 als Gründungsdatum in den Annalen des VfL Borussia Mönchengladbach. Nimmt man es jedoch ganz genau, gehen die Anfänge des Klubs bis auf den 17. November des Jahres 1899 zurück

Erfolge:

Am 1. August 2000 wurde Borussia VfL Mönchengladbach 100 Jahre alt. In München und Fussballdeutschland dürfte das Ereignis ebenso wie die 100jährigen Jubiläen weiterer Traditionsvereine (Alemannia Aachen, 1. FC Nürnberg, 1. FC Kaiserslautern) neben der Hundertjahrfeier des FC Bayern - mit eigener TV-Sendung zelebriert - ein wenig verblasst oder vergessen worden zu sein. Dabei sind die grossen Erfolge der Mönchengladbacher Borussia noch gar nicht so lange her: 1960 konnte man sich erstmals als Deutscher Pokalsieger in die DFB-Annalen eintragen, dem folgten weitere Pokalsiege 1973 - unvergessen der 2:1 Siegtreffer von Günter Netzer gegen den 1. FC Köln, der sich in seinem letzten Spiel vor dem Weggang nach Real Madrid in der Verlängerung vor der Nase eines verdutzten Hennes Weisweiler selbst einwechselte - und zuletzt der Pokalerfolg 1995 .
Fünfmal konnten Netzer, Heynckes ,  & Co gar den Deutschen Meister stellen:
1970, 1971, 1975, 1976, und 1977.
1977 gewann man zudem den Deutschen Supercup. Als erstes Deutsches Team gewann Borussia 1975 den Uefa-Cup , der gefiel den Niederrheinischen so gut, dass sie ihn 1979 gleich noch einmal mit nach Hause nahmen.

Unvergessliche Momente:

Es gab aber natürlich nicht nur Erfolge: So konnte man 1978 etwa in einem dramatischen Schlussspurt im Rennen um die Meisterschaft trotz eines 12:0 im letzten Spiel der Bundesligasaison gegen Borussia Dortmund aufgrund der schlechteren Tordifferenz nur Vizemeister werden, da der 1. FC Köln mit einem eigenen 5:0 gegen St. Pauli sich im Kampf der beiden Rheinischen Rivalen durchsetzte, mit schlappen 3 Toren Vorsprung.
Ebenfalls im WM-Jahr 1974 wurde man "nur" Vizemeister mit einem Punkt Rückstand auf die Bayern, aber 7 Punkten Vorsprung vor dem Dritten und Vierten der Liga.

Im DFB-Pokal erlitt man 1992 gegen Hannover 96 und besonders 1984 gegen die Münchner Bayern jeweils im Elfmeterschiessen empfindliche Finalniederlagen. Vor allem Lothar Matthäus wird mit seinem verschossenen Elfer 1984 in seinem letzten Spiel für Borussia, bevor er ausgerechnet zum Finalgegner und ewigen Konkurrenten FC Bayern wechselte, den VfL-Fans für immer in Erinnerung bleiben, wenn er auch zuvor viel für den Verein geleistet hatte.

Der berühmte Büchsenwurf der den Mailänder Boninsegna traf, führte zur Annullierung und Wiederholung des denkwürdigen 7:1 gegen Inter im Cup der Landesmeister 1971, und dadurch letztlich zum Ausscheiden. 1980 verpasste man den dritten UEFA-Cup Triumph nur knapp im Finale gegen die Frankfurter Eintracht.
Besonders schmerzlich dürfte aber auch das Jahr 1977 gewesen sein: Man erreichte das Finale im Europapokal der Landesmeister, verlor aber gegen den FC Liverpool mit 1:3.
Gegen den Englischen Club hatte man bereits im Finale um den UEFA-Cup 1973 knapp mit 0:3 und 2:0 den kürzeren gezogen. Und 1978 schied man gegen die Mannen von der Anfield Road erneut im Halbfinale des Landesmeistercup mit 2:1 und 0:3 aus. Seitdem verbindet Borussia MG und seine Fans mit dem Englischen Club eine lange Fußballfreundschaft die den gegenseitigen Respekt voreinander bekundet.

Nach der bittersten Stunde der Borussia in ihrer Vereinsgeschichte, dem Abstieg in die 2. Liga nach der Saison 98/99 ging es mit dem neuen Trainer Hans Meyer hier jedoch bald wieder bergauf. In der Winterpause der Saison 99/00 gewann man überraschend erstmals den Titel des Hallenmasters. Dies gab der Mannschaft einen Schub, und so erreichte man nach einem Start von 4 Niederlagen in den ersten 4 Pflichtspielen in der 2. Liga doch noch fast einen Aufstiegsplatz. Knapp wurde er verfehlt, und fast zeitgleich erkannte man dem VfL den Hallenmasters-Titel am grünen Tisch wieder ab, weil der Spieler Lanzaat bei einem Sylvesterurlaub bei alten Amsterdamer Freunden wohl einen Joint geraucht hatte, der aber bei einer Dopingprobe nachgewiesen werden konnte.

Die unvergleichliche Aufholjagd vom letzten Tabellenplatz scheiterte letztendlich knapp und unglücklich, doch die Moral der Truppe stimmte wieder. Und eine alte Tradition setzte sich am Ende dieser ersten Zweitligasaison ebenfalls durch: Die Besten mussten verkauft werden, um die anderen bezahlen zu können. Marcel Ketelaer ging zum HSV, die Fans mussten wieder einmal einem ihrer Lieblinge und Eigengewächse hinterher trauern.
Doch Hans Meyer frischte seinen Kader soweit es mit dem schmalen Budget irgend ging an anderer Stelle wieder auf. Alle Spieler die im Lauf der zweiten Zweitligasaison zum Einsatz kamen traten als eine geschlossene Truppe auf, ein gemeinsames Ziel vor Augen: den Wiederaufstieg!
Nach einem guten Start kam Sand ins Getriebe der Borussia, 6 Partien in Folge konnten im bleiernen Herbst nicht gewonnen werden. Doch Fans und Vorstand hielten zum Trainer als die Boulevardpresse bereits seinen Kopf forderte. Aus eigener Kraft und mit der bedingungslosen Unterstützung der Fans, die sich vor allem auswärts bemerkbar machte - Borussia belegte von allen Proficlubs hinter Bayern und Schalke am Ende den dritten Platz was die Zahl der Fans in fremden Stadien anbelangte - gelang die Wende. Noch vor Weihnachten war man auf einem Aufstiegsplatz angelangt. Am vorletzten Spieltag in Fürth reichte ein 2:2 um den Wiederaufstieg vorzeitig perfekt zu machen, die Fans stürmten das Stadion, kullerten über den Rasen und weinten vor Freude. Eine lange Party begann, die sich mit dem letzten Spieltag und einem 3:1 Sieg fortsetzte und in der anschließenden Feier auf dem Alten Markt in Mönchengladbach's Stadtmitte endete.
100.000 Menschen hatten sich auf und in den Strassen um den überfüllten Platz bei strahlendem Sonnenschein versammelt und feierten bis tief in die Nacht die Rückkehr ihrer Mannschaft in die Bundesliga.
Borussia war nach schweren Jahren endlich wieder in der Bundesliga, endlich wieder daheim. Der Name "Borussia Mönchengladbach" hatte wieder Wohlklang; der Club war indes längst zum Mythos geworden, wie die Fans es selbst gerne bezeichnen und auch die heute über 15.000 Mitglieder beweisen.


Günter Netzer - das Gladbacher Genie- und "Don" Hennes Weisweiler

Günter Netzer  spielte die meisten Jahre seiner Karriere für Borussia Mönchengladbach. In Mönchengladbach aufgewachsen, hätte es ihn fast zur Düsseldorfer Fortuna verschlagen, doch der Düsseldorfer Präsident erschien zu dem entscheidenden Termin zu spät, Netzer ließ sich dies nicht bieten und ging zur heimischen Borussia. Mit Jupp Heynckes und Berti Vogts (alles "Gladbacher Jungs") bildeten die Niederrheinischen bald den Gegenpol zu der Bayernachse Beckenbauer-Maier-Müller. Die Clubs lieferten sich nach ihrem gemeinsamen Bundesligaaufstieg im Jahr 1965 in den folgenden Jahren heisse Duelle um Meisterschaften und Pokale.
In der Nationalmannschaft bildeten diese jungen Himmelsstürmer gemeinsam die spielerisch beste und vielleicht begnadetste Generation überhaupt. 1972 erlebte eine Nationalmannschaft mit Beckenbauer UND Netzer (daneben Heynckes und Wimmer aus Gladbach, Gerd Müller, Maier, Schwarzenbeck, Breitner und Hoeneß aus München) den erstmaligen Sieg einer Europameisterschaft, der einer Demonstration von Talent und Siegeswillen glich. Die Deutsche Elf war unaufhaltsam und leidenschaftlich in den Träumen dieser Fußballgeneration aufgegangen und hatte nur noch den WM-Gewinn zwei Jahre später als logische Steigerung, ...und der Weltmeistertitel wurde gewonnen, nicht einmal die Zauberfußballer aus Ajax und Feyenoord konnten diesen Zug stoppen.

Günter Netzer sollte auf dieser WM nicht glänzen dürfen, er wechselte im Jahr zuvor zu Real Madrid , und Bundestrainer Schön ließ ihn auf der Bank schmoren. Überhaupt hatte Netzer bei Schön immer einen schweren Stand. Schön zog oft den Kölner Overath im Deutschen Mittelfeld vor. Man munkelt, der große Sepp Herberger habe Schön dazu gedrängt, Netzer war in Herberger's Augen zu wenig Kämpfer, zwar ein Genie, aber oft zu faul.
Im Juni 1973 kam es dann zum großen Showdown der beiden erstklassigen, einmaligen Mittelfeldstrategen. Nicht nur, dass es ein Rheinisches Derby war, vielmehr spitzte sich alles auch daher zu, weil Günter Netzer erst kurz vor dem Endspiel um den Deutschen Pokal seinen Wechsel nach Madrid bekannt gegeben hatte. Netzer hatte in dem vergleichsweise kleinen Mönchengladbach unter Spar-Manager Grashoff immer nur einen Bruchteil der Beckenbauers oder Maiers in München verdient. Nach 10 Jahren auf dem Bökelberg nahm der Star seine vielleicht letzte Option wahr, noch einmal vor Karriereende etwas Geld zu verdienen. Und Real Madrid war damals die einzige Steigerung nach Mönchengladbach, was für eine Fußballzeit!

Die Geschichte dieses Endspiels ist oft und immer wieder erzählt worden. Günter Netzer saß nur auf der Bank, offiziell wegen Trainingsrückstand, wohl aber auch weil Meistertrainer Weisweiler ob Netzer's Wechsel schmollte. Weisweiler und Netzer bewunderten sich im Stillen gegenseitig, gerieten aber als eigenwillige Charakterköpfe auch oft aneinander. So schmollte auch Netzer auf der Bank. Fast noch mehr als die Spannung auf dem Rasen war die Spannung auf der Bank zu spüren. Sollte dies der unrühmliche Abschied von Günter Netzer von seiner Borussia sein: 90 Endspielminuten lang nur auf der Bank? Und dann ohne eine Ballberührung sang- und klanglos ab nach Madrid?
Im Rückblick ist man versucht zu glauben, dass Gladbach's sicherster Schütze Jupp Heynckes den Elfmeter gegen Welz in der regulären Spielzeit nur verschoss oder Welz diesen in fantastischer Manier hielt, damit Günter Netzer noch zu seinem Endspieleinsatz kommen durfte, noch dieses unglaubliche Ausrufezeichen setzen durfte in Form des eigentlich völlig unmöglichen* Siegtreffers *in seiner ersten Aktion in diesem Spiel.
Die Dramaturgie dieses Endspiels ist einzigartig, kein Regisseur hätte sich das ausdenken können. Es wird als ein Jahrhundertspiel in der Fußballgeschichte bestehen. Netzer & Co haben sich mit diesem Spiel ein Denkmal gesetzt, ohne es vielleicht zu wollen. Mit Weisweiler hat er allerdings seinen Frieden gefunden, im Grunde genommen waren sie ein Traumpaar
Der Kosmopolit Günter Netzer lebt heute in der Schweiz. Bei der 100-Jahr Feier der Mönchengladbacher Borussia wählten die Fans ihre Jahrhundertelf. Günter Netzer steht natürlich mitten drin - auf Leinwand gezogen schmücken die Fotos der Jahrhundertkicker heute die Säulen der Haupttribüne am Bökelberg.
Auch für Hennes Weisweiler hatte sein Wirken in Mönchengladbach ein Nachspiel: Wenn die Borussia 2004 inklusive der Geschäftsstelle in das neue Stadion am Nordpark umzieht, dann wird die neue Adresse der Borussia lauten: "Hennes-Weisweiler Allee 1" Die 750 Meter lange und 40 Meter breite Allee die zum neuen Stadion führt, wird "Don Hennes" - den Jahrhunderttrainer - immer in der Erinnerung der Fans lebendig halten.

Geschichte der Borussia von den Anfängen bis heute:

Offiziell steht der 1. August 1900 als Gründungsdatum in den Annalen des VfL Borussia Mönchengladbach. Nimmt man es jedoch ganz genau, gehen die Anfänge des Klubs bis auf den 17. November des Jahres 1899 zurück. Damals gründeten einige unzufriedene Mitglieder des seit 1894 bestehenden Mönchengladbacher Vereins FC Germania im Lokal Anton Schmitz an der Alsstraße eine lose Spielergemeinschaft - jedoch ohne eine Satzung zu beschließen oder einen Vorstand zu wählen. Am 1. August trat diese Spielgemeinschaft dann der Marianischen Jünglings-Congregation München-Gladbach-Eicken bei. Und auch der Name FC Borussia wurde bereits geführt. Warum sich der Verein diesen "preußischen" Namen gegeben hat, ist heute übrigens nicht mehr nachzuvollziehen.
Im Mai 1903 wird die Fußballabteilung der Marianischen Jünglings-Congregation München-Gladbach als FC Borussia München-Gladbach selbständig. Die Borussia trat nun dem Rheinisch-Westfälischen Spielerverband - dem Vorläufer des Westdeutschen Fußball-Verbandes - bei und konnte so am Wettspielbetrieb teilnehmen. Schon drei Jahre später feierte der 32 Mitglieder zählende Verein den ersten Meistertitel in der 3. Klasse und stieg somit in die 2. Klasse auf. An diesen Erfolg schloß sich gleich der nächste an. 1907 wurden sie auf Anhieb erster. Doch aufgrund der Neueinteilung der Spielklassen wurde dem Klub der Aufstieg verwehrt.
1909 wurden der FC erneut Meister. Außerdem stieg seine Mitgliederzahl auf 75 an. Doch abermals verhinderte eine Umstrukturierung des Verbandes die Erstklassigkeit. In diesem Jahr wurde die Verbandsliga eingeführt. Deshalb blieb der Verein trotz des Aufstiegs in die A-Klasse weiterhin zweitklassig.
Im Jahr 1912 errang die Borussia den Meistertitel in dieser Klasse. Damit war es endlich geschafft. Die Mannschaft stieg in die Verbandsliga auf und war zum ersten Mal in ihrer Geschichte erstklassig.

Von 1914 bis zum ersten internationalen Auftritt

Die ersten zwölf Jahre ihres Bestehens ging der Weg der Borussia stetig bergauf. Ein eigenes Spielfeld besaßen sie jedoch nicht. Im März 1914 sollte sich das ändern, der Verein kaufte eine Sandgrube in der Nähe der Eickener Höhe. Der Sportplatz wurde fünf Jahre später, am 20. September 1919, unter dem Namen "Westdeutsches Stadion" für den Spielbetrieb freigegeben. Das war die Geburtsstunde des Bökelbergs.
Schon im März dieses Jahres fusionierte der Verein mit TV Germania 1889 und nannte sich seither VfTuR 89 München -Gladbach. So holte er sich am 25. April 1920 durch einen 2:1-Endspielsieg über den Kölner Ballspielclub in Neuss den Westdeutschen Meistertitel.
Die Fusion hält nur zwei Jahre bis 1921. Der neue Name ist ähnlich wie der heutige: Borussia Verein für Leibesübungen e.V. München-Gladbach. Die Umbenennung in den Namen Mönchengladbach erfolgt erst 1961, nachdem die Stadt ihren Namen änderte.
Den ersten größeren Erfolg konnte der Verein 1929 mit der Rheinbezirksmeisterschaft feiern. Im Jahr drauf mussten die Borussen jedoch einen Rückschlag hinnehmen: Einige Spieler hatten unerlaubte Zuwendungen angenommen und wurden aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen. Trotzdem konnte die Mannschaft sich in der 1933 gegründeten Gauliga durchsetzen, bis sie jedoch 1935 in die Bezirksklasse abstieg. Dennoch stellen sie 1936 mit Heinz Ditgens ihren ersten Nationalspieler. Der Verteidiger gibt sein Debüt am 5. August beim 9:0 gegen Luxemburg in Berlin.
Nach dem Krieg versuchen die Borussen erneut den Anlauf in die höchste Klassen. Doch sie scheitern als Gruppensieger in den Aufstiegsspielen zur Oberliga West gegen Vohwinkel 80. Am 7. Mai 1950 gelingt der Aufstieg, und damit ist der Verein wieder erstklassig. In den folgenden Jahren wechseln sich Freud und Leid ab: Direkter Abstieg 1951 - Wiederaufstieg 1952 - erneuter Abstieg 1957 - Wiederaufstieg 1958.
1960 holten sich die Gladbacher den Westdeutschen Pokal mit einem 3:1-Erfolg über den 1. FC Köln. Am 5. Oktober 1960 dürfen sie dann in Düsseldorf den DFB-Pokal gen Himmel recken, nachdem sie den Karlsruher SC mit 3:2 bezwungen hatten.
Der erste Auftritt (1960) auf der europäischen Bühne gegen Glasgow Rangers endet mit dem Ausscheiden in der ersten Runde. 0:3 verlor das Team auf heimischen Boden, 0:8 mussten sie sich in Glasgow geschlagen geben.

1965 folgt dann einer der größten Triumphe der Vereinsgeschichte. Als Meister der Regionalliga West nehmen sie an der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga teil. Da die Borussen-Mannschaft einen Altersdurchschnitt von unter 22 Jahren hatte, wurde sie damals vom Gladbacher Journalisten Wilhelm A. Hurtmann in FOHLENELF umgetauft. Das blutjunge Team wurde erster und damit auch wieder erstklassig.
Der Vater des Erfolges hieß damals Hennes Weisweiler. Und manche seiner Schützlinge sind auch heute noch im Fußballgeschäft erfolgreich. Wie zum Beispiel Jupp Heynckes, Günter Netzer und Berti Vogts.
Am 14. August 1965 bestreiten die Borussen ihr erstes Bundesligaspiel bei ihrem Namensvetter Borussia Neunkirchen (1:1). Im Jahr darauf kassierten sie die höchste Bundesliga-Niederlage in ihrer Geschichte (0:7 gegen SV Werder Bremen).

Die grossen 70er - 1.Teil

Die 70er Jahre waren die erfolgreichsten Jahre der Gladbacher. Am 3. Mai 1970 errangen sie den ersten Meistertitel mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Bayern, den größten Konkurrenten in diesem Jahrzehnt. Doch damit nicht genug: Die Borussia ist das erste Team, dem es gelingt den Titel erfolgreich zu verteidigen. Und das, obwohl die Borussia am Grünen Tisch noch einen Punkt aus der Begegnung gegen Werder Bremen verlor (Zwei Minuten vor Schluss des Spiels stürzte beim Stand von 1:1 Herbert Laumen in das Tor der Hanseaten. Der Torpfosten brach, doch die Borussia verhielt sich zu passiv bei der Reparatur). Der Grüne Tisch spielte noch einmal Schicksal in den Annalen von Borussia Mönchengladbach: Durch den berüchtigten "Bierdosen"-Skandal wird dem Verein das 7:1 gegen Inter Mailand von der UEFA aberkannt. Dass das Wiederholungsspiel 0:0 endete und Gladbach im Hinspiel 2:4 verlor, schied die Elf von Hennes Weisweiler aus. 1973 standen die Fohlen dann erstmals im Finale des UEFA-Cups. Doch trotz des 2:0-Heimsieges gegen den FC Liverpool mussten sie sich geschlagen geben. Denn im Hinspiel verloren sie 0:3 an der Anfield Road. Im gleichen Jahr holen sich die Gladbacher zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Günter Netzer erzielt in seinem letzten Spiel für den Verein das 2:1-Siegtor gegen den 1. FC Köln. Der Regisseur saß die ersten 90 Minuten auf der Bank und wechselte sich in der Verlängerung selbst ein. Ein Jahr später werden sie Vizemeister mit nur einem Punkt Rückstand auf Bayern München. Doch einen Titel können die Schwarz-Grünen auch in diesem Jahr holen: Jupp Heynckes erzielte 30 Tor und teilte sich die Torjäger-Krone mit Gerd Müller.

Die grossen 70er - 2.Teil

Ist die Borussia gegen den FC Liverpool noch gescheitert, gewinnt sie fast auf den Tag genau zwei Jahre später (21. Mai 1975) den UEFA-Cup mit einem 5:1-Sieg in Enschede gegen den FC Twente (Hinspiel 0:0). Damit holen die Gladbacher den ersten internationalen Titel in ihrer Geschichte - eine Krönung des 75jährigen Vereinsjubiläums.
Am 14. Juni 1975 dürfen die Spieler das dritte Mal die Meisterschale in Empfang nehmen. Und Jupp Heynckes holt sich zum zweiten Mal die Torjägerkrone (27 Treffer). Doch unter die Freude mischte sich auch Trauer: Trainer Hennes Weisweiler Vater der Gladbacher Erfolge, verabschiedet sich und geht zum FC Barcelona.
Doch Udo Lattek setzt das Erbe von Weisweiler fort. Er führt die Borussen 1976 zum vierten Meistertitel. Ein Jahr später war dann der Titel-Hattrick 1977 perfekt. Das 2:2 beim alten Rivalen Bayern München bringt das Team am 21. Mai 1977 ganz nach oben und verweist den FC Schalke 04 und Eintracht Braunschweig auf die Plätze. Nur vier Tage später, am 25. Mai, steht die Fohlenelf erstmals im Finale der Landesmeister. In Rom müssen sie sich jedoch dem FC Liverpool 1:3 geschlagen geben.
1978 verpassen sie den vierten Titelgewinn nur knapp. Drei Tore fehlten trotz des 12:0 (Rekordsieg) über Borussia Dortmund, denn der Meister Köln gewann selbst 5:0 bei St. Pauli. Im folgenden Jahr war der Erfolg den Gladbachern wieder hold. Zum zweiten Mal holten sie den UEFA-Cup an den Bökelberg .
Am 1. Juli 1979 übernimmt einer der erfolgreichsten Spieler das Traineramt bei Mönchengladbach: Jupp Heynckes wird der dritte Bundesliga-Coach nach Weisweiler und Lattek.


Verglichen mit den erfolgreichen 70er Jahren lief es im darauffolgenden Jahrzehnt nicht so gut. Zwar boten auch die 80er die Teilnahme an dem UEFA-Cup-Finals, doch die Gladbacher mussten sich im Duell mit Eintracht Frankfurt geschlagen geben. Das Hinspiel konnten sie noch 3:2 für sich entscheiden. Doch im Frankfurter Waldstadion verloren sie mit 0:1.
Frankfurt war auch vier Jahre später (1984) im DFB-Pokal-Finale kein gutes Pflaster für die Borussen. Nach einem 1:1 nach 120 Minuten endete das Elfmeterschiessen 7:6 für Bayern München. Damals verschoss Lothar Matthäus.
Am 21.11.1989 gab es erstmals in 24 Jahren Bundesligazugehörigkeit eine Trainerentlassung am Bökelberg: Wolf Werner wird mangels Erfolgen durch Gerd vom Bruch ersetzt.

Am 23. Mai 1992 hatten die Gladbacher wieder die Chance an einem internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Sie erreichten das DFB-Pokalfinale gegen den Zweitligisten Hannover 96. Doch im Berliner Olympiastadion musste sich das Team nach torlosen 120 Minuten 4:3 nach Elfmeterschiessen geschlagen geben.
Den Pokalerfolg holten die Borussen jedoch drei Jahre später nach (Foto: Holger Fach) . Am 24. Juni 1995 liess die Elf von Trainer Bernd Krauss nichts anbrennen. 3:0 gewann sie gegen den Zweitligisten VfL Wolfsburg und holte so zum dritten Mal den Pokal an den Bökelberg.
Nach sieben Jahren Pause auf der europäischen Bühne kamen die Fohlen bis ins Viertelfinale. Doch dort mussten sie sich gegen Feyenoord Rotterdam geschlagen geben. Auch in der folgenden Saison (1995/96) waren sie International dabei. In der zweiten Runde des UEFA-Pokals schieden sie jedoch gegen AS Monaco aus.
Danach ging es kontinuierlich bergab. Zwar konnten sich die Gladbacher in der Saison 1997/98 noch knapp vor dem Abstieg retten, doch in der vergangenen Spielrunde mussten sie in den sauren Apfel beissen und den Weg in die zweite Liga antreten. Glaubt man aber den Fans, dann lautet das Motto: "Nur ein Jahr, dann sind wir wieder da." Mittlerweile wissen wir, das die Gladbacher gelogen haben, auch sie durften zumindest 2 Jahre in Liga 2 umher dümpeln und kämpfen in den letzten Jahren gegen den Abstieg. Allerdings ist ein Silberstreif am nördlichen Horizont in Form vom wachsenden Stadion im Nordpark zu erspähen ...

Und hier noch das Jarhundert-Team ( hier ein Teil des Teams ) der Borussia (Interessant, welcher Trainer spielt bitte mit 4-3-3 ???)

Tor:
Kleff, Wolfgang
 

Abwehr:
Vogts, Berti
Hannes, Wilfried
Bruns, Hans-Günther
Andersson, Patrick
 

Mittelfeld:
Bonhof, Rainer
Netzer, Günter
Effenberg, Stefan
 

Angriff:
Wimmer, Herbert
Simonsen, Alan
Heynckes, Jupp
 

Trainer:
Weisweiler, Hennes
 


Das erste Bundesligator...

... schoss Gerhard "Amigo" Elfert am 14. August 1965 für die Borussen. In ihrer ersten Bundesliga-Partie holten die Fohlen gegen Namensvetter Borussia Neunkirchen (1:1) den ersten Punkt im Oberhaus. Elfert hatte aus 25 Metern abgezogen, den Flatterball bekam Neunkirchens Keeper an den Oberarm, von dort sprang er ins Tor. Amigo erinnert sich: "Ein Glückstreffer, kein Können."

Der erste Rotsünder...

... nach Borussias Aufstieg ins Oberhaus war Albert Jansen. Am 14. August 1965 flog der Abwehrspieler nach zweimaligem Handspiel vom Platz. Sein Team spielte damals 1:1 gegen Borussia Neunkirchen. Jansen trug sich gleich doppelt in die Vereins-Annalen ein: Er war auch der erste Bundesliga-Kapitän des Fohlen-Teams.

Den ersten Hattrick ...

... erzielte Herbert Laumen für die Borussen in der Bundesliga. Beim 5:1 gegen Hannover 96 am 30. September 1967 traf der Stürmer drei Mal. Ausserdem war Laumen bester Torschütze der Borussen gemeinsam mit Peter Meyer, er kam vor der Saison von Fortuna Düsseldorf. Beide kamen auf 19 Treffer.

Der erste zweistellige Sieg ...

... gelang Borussia genau vor 33 Jahren am 7. Januar 1967. Bei dichtem Schneetreiben überrollten die Fohlen Schalke 04 und gewannen 11:0. Die Treffer erzielten damals Bernd Rupp, Jupp Heynckes, Herbert Laumen und Günter Netzer. In der Saison 1966/67 schoss die Truppe von Hennes Weisweiler ausserdem die meisten Treffer. 70 Tore hatte die Elf am Ende auf ihrem Konto und wurde Achter. Zum Vergleich: Meister Eintracht Braunschweig war nur 43 Mal erfolgreich.

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