Urlaub im Lillyland Beach / Hurghada 2002...oder Murphy kann nicht überall sein!
Das Foyer des Hotels, seht ihr hier.
Das war der erste Urlaub, den wir mit Papa & Mama gemeinsam erlebt haben *strahl* Wieso dies erst der erste Urlaub war, ist eine andere Geschichte, die wir vielleicht irgendwann mal erzählen werden ...[ Wir beide sind nämlich adoptiert!! ;-) ] Es sollte ein kurzer, und in letzter Sekunde entschlossener Last Minute Trip werden....
Dass der Flieger der *ShockAir* äääh Shoruk Air, der in Frankfurt, unserem Startpunkt, *pünktlich* startete, so eng sein würde hätte von uns keiner gedacht... Dies ist übrigens der Airport Shuttle der Fluggesellschaft ;-)
Mama hat uns natürlich mit in den Flieger genommen, und uns beim Start aussem Fenster kucken lassen, was natürlich heftiges Gegrinse der umhersitzenden Mitreisenden zur Folge hatte. Der Nachtflug war kurz. Die Board-Unterhaltung war im Grunde genommen die artistische Essensaufnahme * lol *. Papa hatte fast die Knie auf Ohrenhöhe, sah echt lustig aus ;-) Der Zoll war schnell durchlaufen und die Zeit verging wie im „Flug“. Nach 70 Minuten hatten wir unsere Koffer, Visa-Briefmarke und den Reisebus gefunden. Nein, es dauerte nicht übermäßig lang! Eigentlich war es sogar schnell, denn Nachts um 3 Uhr einen mit gut 1000 Passagieren verstopften Flughafen zu leeren ist gar nicht so einfach. Die Logistik, alle Flieger gleichzeitig zu einer Zeit landen zu lassen, die gewährleistet, dass das Morgengebet mit Sonnenaufgang zelebriert werden kann, ist gemessen am ägyptischen Standard mit der sekundengenauen Landung auf dem Mond vergleichbar. Nun, wir waren auf jeden Fall pünktlich zum Sonnenaufgang mit 2 Stunden Verspätung im vier ****Sterne „Lillyland Beach“.
Die Mitarbeiter an der Rezeption waren sehr freundlich und gossen erst mal ein Glas *kühlen* (ca.21° ) O-Saft ein. Seltsam!
Wir wurden misstrauisch: Das lief zu glatt. Papa, der von Grund auf misstrauisch ist/war, und eigentlich gar nicht mehr in’s Land der Kamele wollte[ komisch, rauchen tut er sie? ;-)] ahnte schon schlimmes.
Papa war doch erst vor 2 Jahren in Ägypten gewesen (eigentlich wollte er niiieeeee wieder dorthin) und das Land konnte doch nicht so schnell den Anschluss an die westliche Kultur gefunden haben. Wie war es möglich, dass sich das Bild des Touristen (Reich, blöd, lasst in uns kräftig melken und laut darüber lachen!) in der ägyptischen Bevölkerung so schnell geändert hatte? Der Bungalow war dank der Wachmänner schnell gefunden, und das Bild des Touristen wurde durch die Bakschisch -Forderung des Kofferträgers wieder in das gewohnte Bild gerückt. Aber mal ehrlich, er musste dafür auch 45 kg Gepäck quer durch das Gelände schleppen, und dafür war es sogar ausnahmsweise mal angemessen. Endlich, eine Dusche und ein Bett in Reichweite. Jetzt schnell in die Kiste, denn wir wollen ja am Vormittag schon planschen gehen. W E I T G E F E H L T !! Der Bungalow sah aus, als hätte gerade eine Horde Bauarbeiter hier gehaust. Im Kühlschrank Essensreste, das Bad mit schmutzigen Handtüchern überschwemmt, die Mülleimer voll und im Schlafzimmer war wohl zuvor eine 80 Kilo schwere Bauchtänzerin über die Matratzen geschwebt :-( Da kommt Papa die einfache Verhandlung an der Rezeption wieder in den Sinn.... Mehr Schein als Sein... Papa nutzte die Zeit, um die Reiseunterlagen noch einmal zu studieren und stößt auf einen Hinweis des Veranstalters: „Das Lillyland Beach“ ist ein Hotel mit vier ägyptischen Sternen“. Hm, denken wir, also doch nicht 4 europäische Sterne! So hatte es zumindest im Angebot und am Lastminuteschalter gestanden. Zugegeben, Papa hatte uns ja schon auf Chaos vorbereitet, aber DAS ....
Wir wollten nichts Luxuriöses. Denn Schnorchelurlaub in Hurghada bedeutete für uns eigentlich, um 9 Uhr aufstehen, Katzenwäsche, Frühstück und spätestens um 10 Uhr am Strand zu sein – [ wo wir armen Karnickels inne Sonne schmoren konnten, während die Oldies mit Brille und Schnorchel bewaffnet die Unterwasserwelt bestaunen gehen ] eventuell Mittags zum Essen, zurück an den Strand. Um 17 Uhr zurück, Fotoequipment versorgen, duschen, Abendessen, bissel spazieren, eventuell in Gesellschaft etwas trinken und SCHLAFEN.
Also, ein hygienisches Bad, ein bequemes Bett und eine einigermaßen gutes Essen sind die wichtigsten Forderungen, Essen war schon eher untergeordnet, denn dank der in letzter Zeit angehäuften Pfunde:-) der Oldies, hätte es auch weniger getan. Es klopft und da kommt von einem Mitarbeiter der Rezeption auch schon die gute Nachricht: Die Zimmer oberhalb des Haupthauses sind noch schlechter. Insch Allah! DAS war natürlich was für Mama!!! Hände in die Hüfte gestemmt, hoch zur Rezeption und den staunenden Ägypters erst mal den Marsch geblasen *paff* ... Au weiah, das hat gesessen!! Blitzartig wurde ein Putzkommando aufgestellt. In Windeseile wurde unser Bungalow auf Vordermann gebracht... Papa kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus: Ägypter arbeiten in rasanter Geschwindigkeit, sauber, schnell und gewissenhaft O H N E nach getaner Arbeiter die Hand aufzuhalten *peng * --> Papas Weltbild war zerstört. Dass wir dann nur eine Stunde schlafen konnten, na ja, ist halt Ägypten. Zur Entschädigung hatten wir dann am nächsten Nachmittag ’ne Torte auf dem Zimmer... na ja, wenigstens guten Willen haben die Jungs gezeigt ;-) Am Strand Spazieren zu gehen ist doch was Schönes - auch wenn die Augen nur mit Streichhölzern aufbleiben. Und warum wurden denn eigentlich Sonnenbrillen erfunden?
Da Mama dabei war, bekam Papa auch alle Getränke in Gläsern, was nicht unbedingt immer der Fall ist. Wahrscheinlich hatte sich der Einsatz von Mama an der Rezeption rumgesprochen ;-) Wer hier nichts findet ist selber Schuld. Nach dem Frühstück geht’s im Schnellschritt zum ersten Mal zum braunen, festen für Hurghada üblichen Sandstrand.. Endlich konnten Papa & Mama ins Wasser hopsen.
Warum es bei so viel Wüste nicht möglich ist, schönen feinen Sand auf die Strände zu kippen, haben wir nicht verstanden.
Aber der grobkörnige Strand hat auch seinen Vorteil. Wir konnten mit unsren Hinterläufen über’n Strand hoppeln ohne Krümel drunter zu bekommen. Nur SO behält man Urlaub in guter Erinnerung! Oder war es anders herum: gut in Erinnerung?
Das Lillyland liegt direkt am eigenen Strand (wird immer sauber gehalten) mit einer künstlich angelegten Bucht. Dadurch, dass sich wohl Algen auf dem Boden der Bucht abgesetzt haben und diese sich dort zersetzen (logisch, es fehlt die Strömung) ist das Wasser in der Bucht nicht so glasklar wie sonst, ist aber nicht so schlimm, man kann trotzdem sehr schön schwimmen. Über einen Steg kann man eine Stelle erreichen an der man sehr gut schnorcheln kann, Vorraussetzung das Meer ist ruhig. Allerdings haben hier viele *Vollidioten * das Riff schon fast kaputt getrampelt:-(Dabei fällt uns wieder Papa ein, der jedes Mal kopfschüttelnd am extra abgestellten *Safety-Man* vorbeiging und beobachtete wie dieser das Treiben teilnahmslos beobachtete. Nicht zu Glauben, dass sich niemand um diese *Naturterroristen* kümmert.... Aus diesem Grunde sind die Oldies meistens an einer anderen Stelle zum schnorcheln gegangen... War zwar ein 20 minütiger Fußweg von Nöten, aber das visuelle Erlebnis war es Wert!!! Die Unterwasserbilder haben Mama & Papa zwar nicht selbst geschossen, trotzdem sind es ausschließlich solche Motive, die sie mit eigenen, wenn auch mit so komischen Brillen überstülpten Augen gesehen haben. Nach ein paar Tagen traute sich dieser lustige Mensch von der Tauchbasis an unsere Liege, und Papa verdrehte schon die Augen... Er könne gut organisieren, und zwar „ne Bootsfahrt zu tollen Stränden und noch tolleren Schnorchelplätzen... ... bei Papa ratterte es schon wieder im Geiste Minuspunkte wie bei einem einarmigen Banditen in Las Vegas die Zahlenscheiben.... Tolle Versprechungen von einem Ägypter!!! ... na ja, er lies sich trotzdem zu der Bootsfahrt überreden .... Da lag es nun, unser Boot Schon das Erklären der Route beschränkte sich auf gut gemeintes Zeigen mit dem Finger auf türkisblaue Flecke, genannt Riff. Für das Briefing und einem Guide der eher als Clown im Zirkus auftreten konnte, gab es Anfangs von Papa, na was wohl? - (Minuspunkte!). Doch wider Erwarten wurde dieser Trip Klasse. Zumindest nach den Aussagen von Mama & Papa. Wir durften nicht mit :-( - Papa sagte, sie hätten nicht so kleine Taucherbrillen im Tauchladen bekommen, und ohne dürfte keiner mit auf’s Boot *grummel* Geglaubt haben wir das zwar nicht, aber was soll’s ... da haben wir eben den ganzen Tag ferngesehen :-) und dem Zimmerboy beim alltäglichen Falten der Textilien zugeschaut...
Gleich zu Anfang der Bootsfahrt gab’s ’ne große Meeresschildkröte zu sehen, die allerdings zu schnell wieder verschwunden war – Papa wollte sie eigentlich fotografieren ... na ja, er wird halt auch net jünger *frechgrins* An Bord war auch ein junges Pärchen, mit so ‘nem Akzent der eindeutig war: ICKES waren det ;-)
Schade, das wir die erst so spät kennen gelernt hatten, die Beiden mussten nämlich schon in 3 Tagen wieder in diese grooooße aber vollkommen alte Stadt zurückfliegen. Dazu, und zu der dort als Flughafen deklarierten Chaoshalle, der großen, alten Stadt (die mit dem Teddybären als Wappen) erzählen wir Euch im *ReiseberichtBärlin* an anderer Stelle mehr ;-)....
Was heute angelaufen werden wird? Grinsen, was offensichtlich eine mit den Genen weitergegebene Eigenschaft der Ägypter ist, war die Antwort...Nein wir können es nicht vorher erfahren... Allerdings hat sich diese Fahrt gelohnt. Traumhafte Unterwasserwelt, ein Augenschmaus!!
Nach diesem tollen Erlebnis, ging’s zurück in’s Hotel, zum Abendessen um anschließend mit dem Sammeltaxi nach Downtown Hurghada zu fahren.... Auch hier gab’s wie bei jeder Fahrt das spannende Gespräch über den Fahrpreis. Ein Tip für alle die das auch mal mitmachen wollen:
Die Reiseleitung nach den üblichen Preisen fragen, dann schon beim Einsteigen das Geld abgezählt griffbereit haben und nach Zielankunft beim Aussteigen abgeben. Somit entgeht man jeglicher Diskussion.
Für den Trip in die Stadt schlossen sich (leider) noch weitere Gäste an, ... das ewig nervende Rentnerpaar, dass Papa während des Urlaubs an den Rand einer akuten Mittelohrkrebserkrankung brachte. Nach dem Shoppingmarathon, unendlichen *Diskussionen* mit den Verkäufern, [ verarschen können wir uns selbst ;-) ] macht sich so langsam der Sonnenschein pur und die viele Bewegung bemerkbar, wir sind müde und das Aufstehen fällt schon schwerer. Hatten wir nicht Urlaub? Entspannung? Nein, was erleben wollen wir. Schnorcheln, Riffe entdecken und dazwischen auf der Liege lesen, faulenzen, mit den Karnickeln Gassi gehen und schlafen. Es wurde dann doch noch ein Gute Nachttrunk incl. Wasserpfeife zu sich genommen, man gönnt sich ja sonst nix ...
Am vorletzten Tag der Ickes trafen sich die Oldies zum Bananaboot – Racing. Au weiah, wir haben das Schauspiel von der Liege aus beobachtet *pruuuust* Mann oh mann, war das peinlich ;-) Auf diesem Bild war Mama schon abgesoffen, aber sie hat sich insgesamt tapfer gehalten. Beifallklatschend stand sie danach bei uns an der Liege und lies ihren Lachtränen freien Lauf... :-)
Allerdings sind auch Papa und die Ickes abgestürzt, sodass wir uns köstlich amüsiert haben...
Der Urlaub ging viel zu schnell vorbei. Das hat sogar Papa, der olle Nörgler gesagt... Mal sehen, wo es uns das nächste Mal hin verschlägt !?! Der nächste Bericht wird jedenfalls über unseren Besuch bei den Ickes verfasst.... Wahrscheinlich werdet ihr staunen, was sich dort so alles zugetragen hat. Man soll nicht glauben, das *Schröder*-City über einen Flughafen verfügt, dem das Prädikat Provinzflughafen noch geschmeichelt wäre *gg*
Andere interessante Reiseberichte aus aller Welt könnt ihr hier nachlesen... Viel Spass
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