Mika Forssell dankte den Fans für deren Aktion

Fanprojekt Mönchengladbach e.V. - 12.05.2003, 09:12:54 Uhr


Finland Choreo für MikaMönchengladbach - Mikka Forssell war sichtlich begeistert von der einzigartigen Atmosphäre auf dem Bökelberg vor, während und nach dem Spiel gegen Hansa Rostock. Im VIP-Zelt bedankte er sich nach dem Spiel mit den Worten: "Ich denke wir haben heute richtig gut gespielt und schöne Tore erzielt. Jetzt sieht es gut aus für uns, doch trotzdem müssen wir aus den beiden letzten Spielen noch Punkte holen.

“Die Fans hier in Mönchengladbach sind einfach riesig, ich habe mich sehr über die Aktion vor dem Anpfiff gefreut." Wollen wir gemeinsam hoffen, daß wir ihm die Entscheidung, ob er bleibt oder wieder zu Chelsea zurückgehen muß, damit so schwer wie möglich gemacht haben. Sollte er überhaupt einen Einfluß darauf haben? Nach dem Sieg von Chelsea gegen Liverpool und der damit verbundenen Teilnahme von Chelsea an der Champions-League ist großer Zweifel angebracht.

Immerhin haben Borussias Fans noch mindestens zweimal die Gelegenheit beim Auswärtsspiel in Hannover und beim Saisonfinale gegen Werder Bremen, die spielerische Stärke des Finnen zu bewundern und sich an der lockeren Art von Miklu zu erfreuen. Sollte Forssell dann gehen (müssen), so werden wir ihn dankbar in guter Erinnerung behalten.

Stimmung und Bökelberg aus Rostocker Sicht

Im Internet wurde hinzufügend auch noch ein Posting eines Rostockers gefunden, dem wohl nichts mehr hinzuzufügen wäre:

10.05.2003 – Das sollte das erste Mal in meinem Leben sein, dass ich dazu komme, das legendäre Stadion in Mönchengladbach zu betreten. Jedes Mal ist mir etwas dazwischen gekommen, sei es die Arbeit oder seien es familiäre Verpflichtungen oder gar akute finanzielle Ebbe. Ganz fest habe ich mir das für dieses Jahr vorgenommen, alle anderen Termine hintenan gestellt. Da es dieses Stadion nicht mehr lange geben wird und die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass Mönchengladbach im nächsten Jahr, dem letzten Jahr des alterwürdigen Bökelbergs, nicht mehr erstklassig sein würde, war es also ein Bröckelberg im doppelten Sinne.

Um es vorweg zu sagen, der Ausflug an den Niederrhein hat sich gelohnt.
Das Stadion – ein absoluter Hammer. Die Tränen stehen einem Fußballfan in den Augen, wenn man auf den Rängen steht. Wie muss sich wohl ein Spieler auf dem Feld fühlen? Von drei Stehtribünen und einer Sitztribüne, alle vier steil in Richtung Himmel gerichtet, eingeschlossen. Mich wundert eigentlich die Heimstärke der Gladbacher Mannschaft. Wenn ich da auf dem Feld stehen würde, dann würde ich wohl nur andächtig um mich herum schauen und den Fußball Fußball sein lassen. Aber vielleicht ist die Stimmung, die in diesem Stadion aufkommen kann und gestern so was von definitiv aufkam, so motivierend, dass man einfach nicht anders kann, als alle Kraft der Welt aufzubringen, um ein begeisterndes Spiel zu zeigen. Was die Gladbacher Fans an diesem Wochenende geleistet haben, war einfach nur – verzeiht mir bitte die Euphorie – Weltklasse. Was nützt einem alle Kreativität, wenn man den Rest des Stadions nicht dafür begeistern kann? Gladbach hat gezeigt, wie man mit einfachen Mitteln wie einem Wechselgesang das Stadion zum Beben bringen kann. Und das nicht etwa erst nach dem ersten Tor, sondern schon vor dem Einlaufen der Mannschaft.

Und auch die Wirkung auf die Spieler war phänomenal. Das sollte etwa die höchstgradig abstiegsgefährdete Borussia sein? Wer mit solch einer Begeisterung und mit solch einem Tempo ins Spiel geht und diesen Schwung über das ganze Spiel beibehält, der steigt nicht ab! Mir ist teilweise schwarz vor den Augen geworden, wenn ich diese Gladbacher habe wirbeln sehen. Ein Sturmlauf löste den anderen ab, und eine Torchance die andere. Mich wundert, dass ich nicht mehr als 3 Tore gesehen habe. Nicht, dass ich mir mehr Tore gewünscht hätte. Erstens bin ich – auch wenn man beim Lesen dieses Artikels einen anderen Eindruck gewinnen könnte – kein Gladbach-Fan, und zweitens wäre das wohl auch nicht so gut für meine Gesundheit gewesen. Abgesehen von den Schwindelgefühlen hätte das wohl auch mein Trommelfell nicht überlebt (Hab ich eigentlich schon mal die tolle Stimmung erwähnt?).

Der Mensch ist (zumindest sollte er es sein oder sich wenigstens drum bemühen) ein denkendes Wesen. Und wer nachdenkt, kommt ab und zu auch mal zu Ergebnissen. Meine Bemühungen ergaben nach diesem Besuch des Bökelbergs zwei Ergebnisse:
Erstens ist es einfach schade, dass man – so wichtig eine Modernisierung eines Stadions auch oft sein mag – so ein Stadion wie den Bökelberg opfern muss. Ein Stück Fußballgeschichte geht unter. Ich kenne die Pläne für das neue Stadion in Gladbach nicht so genau, aber ich hoffe, dass ein bisschen vom Bökelberg hinüber gerettet werden kann.
Zweitens gönne ich den Gladbachern den Klassenerhalt. Lieber sollen Leverkusen oder Kaiserslautern (so unwahrscheinlich wie das im Fall der letzteren auch nach dem gestrigen Spieltag geworden ist) den Weg in die 2. Liga antreten.

Eigentlich bin ich euch auch noch eine Erwähnung des Gegners der Gladbacher von diesem Wochenende schuldig. Mein Problem ist aber, es gab keinen!

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