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Meyers Saison 00/01
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03.07.2000 - über angebliches Leverkusener Interesse (Express)
"Es wird meine letzte Saison als Trainer sein. Danach ist endgültig Schluss. Da
kann man mir in Gladbach bieten, was man will. Der Meyer wird unterschätzt. Vielleicht habe ich das ja angedeutet, damit endlich jemand mit mir über eine
Verlängerung spricht. Ein vermeintliches Interesse von Bayer kann ich sehr gut nachvollziehen, da ich von mir und meinen Fähigkeiten als Trainer überzeugt bin. Es gibt aber keinen Kontakt."
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10.07.2000 - über urlaubende Profispieler (kicker)
"Nur 20 Prozent der Spieler halten sich im Urlaub an die Vorgaben des
Trainers. Mindestens 50 Prozent erholen sich nach dem Motto: Wer sich bewegt, der wird erschossen."
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10.07.2000 - über den DFB-Pokal (Rheinische Post)
"Der Pokal ist unberechenbar. Eine sehr schwere Aufgabe. Es wird wichtig
sein, dass wir ordentlich in die Meisterschaft starten, um gut gewappnet für den Pokal zu sein."
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13.07.2000 - über seinen neuen Abwehrspieler (kicker)
"Steffen Korell ist ein Typ, der akzeptiert wird. Ein sehr dynamischer
Spieler, der die anderen mitreißen kann."
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14.07.2000 - über das Poster "Erfolg beim Aufstieg", das ihn zeigt (Express)
"Wenn ich der erste Trainer bin, dann gefällts mir eigentlich nicht, da hätte man besser wieder
einen Spieler genommen. Was soll das? Wenn der Klub sagt, dass ich mich für eine PR-Aktion zur Verfügung stellen soll, dann mache ich das auch. Ich hätte gern noch ein Poster für mich, eins für meine
Frau im Schlafzimmer."
>>> Reviersport-Interview
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22.07.2000 - über Carl Zeiss Jena, Jena-Fans und alte Spielschulden (Express)
"Wer hier zweimal rausgeschmissen wurde, sollte es nicht noch ein drittes
Mal versuchen ... Die meisten sind spitze. Die mir als Erfurter Trainer die Autoscheiben eingeschmissen haben, meine ich nicht ... Die zahle ich. Aber nur in Ost-Mark."
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22.07.2000 - über Ergebnisse des Trainingslagers (Rheinische Post)
"Es wurde normal trainiert, ohne es zu übertreiben. Es gab jeden zweiten Tag
einen Wettkampf. Allerdings hat die Mannschaft, die wohl gegen Saarbrücken anfängt, nur sehr kurz zusammen gespielt. Wenn ich aus den Spielen, die wir
hier gemacht haben, taktische Schlussfolgerungen oder Rückschlüsse auf bestimmte Positionen ziehen sollte, war das nicht so aussagekräftig. Ich weiß,
dass wir noch nicht topfit sind, gehe aber davon aus, das wir in den nächsten Wochen spritziger werden."
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22.07.2000 - über alte Jenaer Zeiten (Express)
"Das Trainingsgelände war hier mein Heiligtum. Platzwart Erich Hage hat mit
der Gartenschere das Unkraut gerupft. Wenn sich ein Rabe auf dem Rasen niedergelassen hatte, wurde der erschossen."
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04.08.2000 - über Erwartungen (NRZ)
"Also, falls das mit dem Aufstieg nicht klappt, wäre das natürlich auch für mich
enttäuschend. Die Mannschaft muss sich zusammenraufen. Wir werden auch diese Saison so bittere Dinge erleben wie in der letzten Spielzeit bei Waldhof
Mannheim, mit zweimal Handspiel im eigenen Strafraum und zwei Elfmetern gegen uns. Wenn wir es schaffen, solche Rückschläge wegzustecken, dann ist
mir nicht bange, dass wir zu den drei Aufsteigern gehören werden. Der Aufstieg ist eine Form von Lebensnotwendigkeit. Nicht in des Wortes dramatischem Sinne, wie er für die Menschen war, die in der
Concorde saßen oder in Enschede neben der Bombe. Dennoch kann man das nicht prozentuieren. Wenn es in der letzten Saison eine 55prozentige Chance war, dann ist es jetzt vielleicht eine 65prozentige.
Mein Ziel als Trainer ist es jedenfalls, den 1. September in Mönchengladbach zu überstehen."
>>> HNA-Interview
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07.08.2000 - über den Aufstieg (Express)
"Es wäre Unsinn, von etwas anderem als Aufstieg zu reden. Wir gehören dabei
zu einer Gruppe von sieben oder acht Mannschaften, die alle um den Aufstieg mitspielen können."
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09.08.2000 - über Taktik (Rheinische Post)
"4-3-3, 4-4-2, das sind nur die taktischen Grundschemata, die sich im Spiel
total ändern können. Wenn wir zu Hause die beiden Mittelfeld-Außenspieler nach vorn ziehen, haben wir ein 4-2-4. Wichtig ist, dass wir unser Spiel aktiv angehen. Wenn sich der rechte
Mittelfeldspieler dauernd auf links rumtreibt, ist das nicht flexibel, sondern undiszipliniert. Kommt der Gegner mit nur einer Spitze, erwarte ich von den Außenspielern, dass sie ins Mittelfeld
vorrücken und das Spiel aktiv gestalten."
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12.08.2000 - vor dem 0:0-Unentschieden gegen Saarbrücken (DSF)
"Nach vier, fünf Spielen werden wir wissen, wie wir gestartet sind. Das mache
ich dann nicht unbedingt von einem Spiel abhängig, aber es wäre schon schön, wenn wir gerade unsere fantastischen Zuschauer heute hier zu Hause vielleicht
mit einem Auftaktsieg - das ist ja auch unser Ziel, ist ja logisch - entschädigen könnten für das, was sie im letzten Jahr zum Beispiel mitgemacht haben."
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19.08.2000 - nach dem 3:1-Sieg in Osnabrück (DSF)
"Wenn ihr sowas seht wie die erste Halbzeit, wo wir die Katastrophe gespielt
haben - dass das immer willensabhängig ist - also, wenn sie nicht wollen, dann brauchen wir doch gar nicht Fußball spielen. Das hat doch ganz andere Ursachen
. Offensichtlich ist diese unglaubliche Favoritenrolle - wo wir überall gehandelt werden als Topteam - so in die Beine gerutscht, dass man so beschissen spielt.
Wir haben richtig schlecht gespielt."
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25.08.2000 - über die Möglichkeiten des DFB-Pokals (Express)
"Man muss sich doch nur das Beispiel Werder Bremen anschauen. Die standen
im Pokalfinale gegen Bayern, spielen deshalb jetzt im UEFA-Cup. Und vorher mussten sie nur vier Spiele gewinnen."
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25.08.2000 - nach dem DFB-Pokalspiel in Ahlen (kicker)
"Das war ja teilweise hilflos. Ich erwarte Bewegung bei Ballbesitz,
anbieten und freilaufen. Aber da tut sich überhaupt nichts. Gegen Saarbrücken haben wir 25 Minuten gut gespielt, gegen Osnabrück vielleicht eine halbe Stunde, in Ahlen 35 Minuten. Bei unserem
Anspruch reicht das natürlich bei weitem nicht."
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04.09.2000 - nach dem 5:0-Sieg gegen Ulm (DSF)
"Es weiß doch jeder, wie Fußball läuft. Wir haben hier gegen Saarbrücken
gespielt, es war dieselbe Mannschaft - wir sind körperlich fit. Das Gefühl hatte ich damals auch schon. Und die Mannschaft von Saarbrücken, sie haben mit
allen elf Mann hinten drin gestanden und wir machten das Tor - wo wir auch ein, zwei gute Chancen hatten - eben nicht, und sie brauchten nicht aufmachen, wie
das heute die Ulmer sehr zeitig heute vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit getan haben. Wenn ein Gegner bei uns hier auf dem Bökelberg nicht hinten drin steht, sondern er muss selbst kommen, dann
produziert er auch im Abwehrverhalten Fehler. Und wir haben natürlich dann ein paar richtig gute Spieler, die das nutzen können."
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10.09.2000 - über eine mögliche Einladung Marcel Witeczeks zum Essen (DSF)
"Man muss ein bissel kurztreten, vorsichtig sein, mit solchen
Informationen, gegenseitig. Von mir kommt sicher keine, weil ich viel zu geizig bin."
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10.09.2000 - nach dem 1:1-Unentschieden in Oberhausen (DSF)
"Fünf Minuten vorher hab ich gesagt, wie so ein Spiel endet, wenn ein Igor Demo
drei Meter vorm Tor ganz alleine den Ball dem Keeper in die Arme spielt oder Arie van Lent dort allein ist. Von zehn Fällen - acht verliert man oder spielt sogar
Unentscheiden, es ist so. Das war ein selbstgemachter Punktverlust. An Chancenverwertung werd´ ich arbeiten ab sofort. Hab´ ich bisher noch nicht gemacht."
"Wenn man auswärts sieben glasklare Chancen hat und nur ein Tor macht, sollte man den Grund zuerst
bei sich und nicht im zu hohen Rasen oder der zu starken Sonne suchen."
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15.09.2000 - einen Tag vor dem 1:1 gegen Mainz (Westdeutsche Zeitung)
"Wir haben uns in dieser Woche vor dem Fernseher noch einmal an allen sechs
Toren begeistert. Zur Einstimmung und Vorbereitung. Das Ergebnis aus dem Vorjahr täuscht ein wenig darüber hinweg, wie schwer wir uns getan haben. Auch wenn jetzt zwei, drei Mannschaften vorneweg
marschieren. Die Tabelle wird sich korrigieren. Es gibt fast keine Unterschiede in der Spielstärke aller Zweitligisten."
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21.09.2000 - über Bernd Korzynietz (Aachener Nachrichten)
"Ich bin recht optimistisch, dass der kleene Korzynietz sich nicht von den
Verlockungen der Branche verrückt machen lässt. Junge Spieler, die aus dem Nichts nach oben kommen, sollten demütig in sich gehen und dem lieben Herrgott danken für das, was sie erleben. Diese Demut
geht ihnen fast allen ab. Bernd Korzynietz hat sie noch."
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21.09.2000 - in den Aachener Nachrichten
... über Rudi Völler als Teamchef der deutschen Nationalelf:
"Rudi Völler allein kann doch auf Sicht nicht die Probleme des deutschen
Fußballs lösen. Der deutsche Fußball hat nicht an Erich Ribbeck gekrankt; er krankt in den Strukturen, er krankt in der Nachwuchsausbildung. Das kann auch der Rudi mit seiner Popularität nicht von
heute auf morgen klären."
... über Christoph Daums letztes Jahr als Trainer bei Bayer Leverkusen:
"Jeder, der ein bisschen Ahnung vom Fußball hat, weiß, dass diese
Selbstläufer nicht zu planen sind. Dass Christoph Daum in seinem letzten Jahr bei Bayer Leverkusen zumindest vorübergehend Probleme kriegen könnte nach dieser totalen Enttäuschung für die Spieler,
für ihn, für die ganze Umgebung am Ende der vorigen Saison - das hätte jeder wissen können."
... über die Unterschiede zwischen Daum und Völler:
"Christoph Daum ist mittlerweile unglaublich populär, hat nachgewiesen, dass er
ein Top-Trainer ist und ein unglaublich intelligenter dazu; dass er von Fußball viel Ahnung hat und von Motivation. Christoph Daum ist bekannt und geachtet.
Von allen Fachleuten. Rudi Völler wird von der ganzen Nation geliebt. Nicht nur von den Frauen. Das ist schon eine komplizierte Sache. Oder es kann eine
komplizierte Sache daraus werden, wenn Christoph Daum - was durchaus möglich ist - seine fantastischen Erfolge in diesem Jahr nicht so fortsetzt."
... über die Unterschiede zwischen der deutschen und der holländischen Medienlandschaft:
"Es gibt in Holland keine Boulevardpresse. Wenn ich dort trainiert habe, habe ich mehr alte Männer an
der Seite gesehen. 30 bis 50 waren immer da - die haben sich mit mir besonders gut verstanden, weil wir im selben Alter waren. Von den Journalisten war auch mal einer da, aber der hat sich vorher
richtiggehend bei unserem Pressechef angemeldet. Dass hier jedes Scheißtraining von irgendjemand zwischen den Zäunen oder offiziell beobachtet wird und jede Regung und jedes Wort, was mal impulsiv
entschlüpft, gleich ausgeschlachtet wird - das kenn' ich nicht. In Holland ging es zu 95 Prozent nur um fußballfachspezifische Dinge."
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25.04.2001 - über seine Zukunft (Bonner General-Anzeiger)
"Wenn ich 40 Jahre alt wäre, würde ich diesen Job in
Mönchengladbach als prima Anfang sehen. Aber ich bin jetzt 58 und schon 30 Jahre im Geschäft. Es hat in dieser Zeit einen Gewinner gegeben, das war der Hans Meyer, und einen Verlierer, das war die
Familie. Es wird langsam Zeit, dass sich das ändert. Vielleicht ist man in Mönchengladbach ja in ein paar Monaten ganz froh, dass der Meyer den Verein nicht über das eine Jahr Vertrag hinaus
belastet."
>>> General-Anzeiger-Interview
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